Nachtleben: Auf diese Typen trifft man in Diskotheken
Diese Typen trifft man beim weggehen
Eigentlich bin ich ja schon in einem Alter (oder sollte in einem Alter sein), indem ich zuhause sitzen und Wollhauben stricken sollte. Dazu Kamillentee und in der Mikrowelle erwärmtes Mineralwasser. Eine andere Option wäre, meine Kinder zu füttern, oder sie ins Bett zu bringen. Hat sich alles irgendwie nicht ergeben (nicht, dass ich mein Leben so gestalten würde, wie ich möchte). Nein, bleiben wir bei: Es hat sich so ergeben, oder eben nicht. Deshalb gehe ich von Zeit zu Zeit noch in Diskotheken oder Clubs. Ich gehe dort nicht hin, um jemanden kennenzulernen, sondern um zu tanzen. Kann man kaum glauben, bei diesem tollen Angebot an tollen Typen, die es dort gibt.
Ich unterstelle euch jetzt einfach Mal, dass ihr in eurem Leben schon einmal in einer Diskothek, oder wie man es vielleicht früher genannt hat „Unterhaltungslokal“, wart. Leider, oder zum Glück, kann ich nicht beurteilen, ob sich das Angebot verbessert, oder verschlechtert hat. Wenn es sich verbessert hat, dann möchte ich nicht wissen, wie schlecht es früher war. Hingegen, wenn es sich verschlechtert haben sollte, kann ich das nicht glauben. Auch, wenn ich mir nicht erhoffe, beim weggehen jemanden für’s Leben kennenzulernen, würde ich mich über etwas Abwechslung, oder zumindest eine neue Kategorie Mann freuen. Am liebsten sind mir ja ohnehin Typen, die man nicht in Schubladen stecken kann. Die wiederum gehen auch nicht in Diskotheken. Das ist wiederum ein anderes Thema. Ich habe nun zwei Mal hintereinander das Wort „wiederum“ verwendet. Ich schweife ab.
Zurück zum Thema. Ich entführe euch die nächsten Minuten in die Welt meiner Beobachtungen im Nachtleben. Es ist total spannend, aber mein psychologischer und kreativer Anteil im Gehirn schläft nie. Es kommt nicht selten vor, dass mir Blogideen beim Tanzen, oder beim Reden mit langweiligen Leuten kommen. (Danke an dieser Stelle für alle 0815-Gespräche).
10 Typen, die man in Diskotheken trifft
Der Creep
Immer wenn ich ans Weggehen denke, kommt mir zuerst diese Gattung Mann in den Sinn. Er steht meistens in irgendeinem Eck und beobachtet die Dame „seines Vertrauens“. Da ich wirklich offen wirke und man mir mein Psychologiestudium scheinbar in meiner Aura anmerkt, bin ich schon öfter Mal der Magnet für solche Männer. Besonders schön finde ich es, wenn der Creep überall dort in der Diskothek auftaucht, wo man selbst gerade ist. Auch wenn er meist nur starrt und kein Wort sagt, sagt dies mehr als 1.000 Worte. Auch wenn ich nicht verstehe weshalb: Creeps sind immer allein unterwegs.
Beispiel: Ich war einmal mit einem Freund unterwegs und ein Mann dieser Spezies hat mich ganze Zeit beobachtet. Egal, hinter wem oder was ich mich versteckt habe, er hat immer wieder Möglichkeiten gefunden, mich weiter anzustarren. Als ihm das nicht mehr gelang, stand er irgendwann neben mir. Als ich dann an die andere Seite des Lokals verschwand, hat auch er es kapiert.
Der einsame Wolf
Er ist – gleich wie der Creep – ebenfalls allein unterwegs. Jedoch nicht, weil er creepy wie ein Creep ist, sondern „weil er kann“. Dieser Mann ist unabhängig von seinen Freunden (vielleicht weil er keine hat). Es kommt nicht selten vor, dass Männer ihre Freunde verlieren und dann einfach weiter in ein Lokal ziehen. Die Gespräche mit solchen Leuten sind zwar meist nett, aber sie sind wie alle Männer in Clubs sehr müde und wollen nur mit dir ins Bett. (Ich hoffe, ihr habt dein coolen Reim bemerkt, ich bin sehr stolz).
Beispiel: Erst vor ein paar Monaten kam es vor, dass ich von einem Typen angeredet wurde, weil er mich von irgendeiner Online-Plattform kannte. Er war auch mehr oder weniger alleine unterwegs und hat seine Freunde verloren. Das Gespräch war nett, aber endete dann, als wir beide was Besseres (nämlich unsere Freunde) wiedergefunden haben.
Das Gruppentier
Wie der Name „Gruppentier“ schon sagt, Karli findest du nur in der Gruppe. Wahrscheinlich ist er mit dem Fußballverein aus Altmannsdorf an der Traisen angereist, um seinen Junggesellen-Abschied zu feiern. Und noch wahrscheinlicher trägt er eine Tracht, oder ein Fußballtrikot. Er ist laut und grölt Trinksprüche wie: „Zur Mitte, zur T….., zum S….. – zack, zack.“ Ein wahrer Augen- und Ohrenschmaus, dieser Mann. Wenn er dazu noch im Stande ist, wird er dir sagen, dass du „seltsam“ bist, weil du „hochdeutsch“ sprichst. Und dass er es nicht verstehen kann, wie man anders leben kann als in einem „nine to five“-Job und drei Kindern in einem Haus am Land. Mit Garten versteht sich. Das Gespräch wird in etwa maximal zehn Minuten dauern, weil du es nicht erträgst – oder er.
Beispiel: Vor ein paar Monaten ist es einer Freundin von mir passiert, dass sie von einer Gruppe eben solcher Männer angesprochen wurde. Ausgesprochen gut für mich, denn ich wollte mich wirklich nicht daran beteiligen. Ohne Sarkasmus und voll ehrlich. Als sie mich dann doch einbeziehen wollten, tanzte ich einfach davon. Davon von Fußballtrikots, Trinksprüchen und Langweiligkeit. Weg.
Das Partyanimal
Carlos-Rodriguez prostet dir schon aus zehn Metern Entfernung zu. Da sein Blick schon etwas betrunken ist, sind weder er noch du sich sicher, wem er eigentlich sein Glas entgegenhält. Du würdest ihn (und seine Alkfahne) jedoch schon von weitem riechen. Zu deinem (und seinem) Glück, sind Diskotheken (in Österreich) meist stickig und verraucht. Er kennt jeden Song und grölt dazu. Wenn auch selten den richtigen Text. Dazu tätschelt er gerne Frauen an, auch wenn er in seinem Zustand, Mann von Frau nicht mehr unterscheiden kann.
Was ihn noch kennzeichnet, sind Sonnenbrillen, Hawaii- oder Leuchtketten. Besser bekannt als Knicklichter. Du weißt genau: Mit dem würdest du nirgendwo hingehen, auch wenn du wolltest, da er nicht mehr Mal aus sich gehen könnte (außer vielleicht sich übergebend auf der Toilette).
Beispiel: Die Liste wäre zu lange, um alle Begegnungen aufzuzählen.
Der Muttersohn
Jan-Dietrich hat einen gestrickten Pullover und darunter ein fein säuberlich gebügeltest Hemd. Natürlich von Mutters. Seinen Kopf ziert eine Frisur mit Mittelscheitel und er trägt (sofern er einen Bart hat) einen dünnen Schnauzer. Wenn du genauer hinschaust, hat er auch eine Jausenbox mit Aladin-Sticker mit. Nur, damit er nicht verhungert, falls ihn nach einem Wurstbrot lüstet, während er an einem seiner maximal zwei Biere nippt.
Beispiele: Keines. Denn er darf mit keinen anderen Frauen, außer Mutters sprechen.
Der Schüchterne
Meistens wirkt sich Schüchternheit so aus, dass Männer dann einfach nur starren und/oder Blickkontakt suchen. Ich muss gestehen, mit dieser Spezies fühle ich wirklich mit. Denn ich bin da genau gleich. Wenn nicht sogar ärger. Wenn mir ein Mann wirklich gefällt, oder mich interessiert, würde ich niemals hingehen und ihn ansprechen. Eher würde ich mir so viel Mut antrinken, dass es mir gelingt. Da ich aber gegen Alkohol als unterstützende Maßnahme bei persönlichen Defiziten bin, lasse ich es. (kein Scherz!). Ich habe also schon viele Abende wartend und Blicke austauschend verbracht. Toll, nicht?
Beispiel: Ein Beispiel, dass sogar mir für die andere Person peinlich war, war folgendes: Ich tanze mit einer Freundin und werde ganzen Abend von einem Typen beobachtet. Seine beste Freundin kam zu uns und sagte: „Das da unten ist der ……, ich bin seine beste Freundin. Er ist sehr schüchtern, würde sich aber so sehr eine Beziehung wünschen. Redet doch mit ihm.“ (Kein Scherz, wirklich so passiert). Nachdem wir ihn nicht angesprochen haben und er uns auch nicht, starrte er uns den ganzen Abend lang an.
Der Frauenheld
Wenn man sich in einer Diskothek irgendwo eine Schlange sieht (dann ist man entweder auf Drogen), oder man hat nicht verstanden, dass ich eine Warteschlange meine. (Oh mein Gott, heute bin ich besonders lustig). Also: Wenn man in einer Disko irgendwo eine Warteschlange sieht, dann warten die Leute entweder: Auf eine freie Toilette, einen Platz an der Bar, oder darauf, endlich vom Traum unter den Männern gesehen zu werden.
Ich weiß nicht, wie es da anderen geht, aber ich weigere mich, um einen Mann zu kämpfen. Das entspricht nicht meinem Naturell und außerdem finde ich, man macht sich so selbst klein.
Beispiel: Es war einmal an einem Abend, vor langer Zeit. Ich hatte ziemlich lang Blickkontakt mit einem Mann. Irgendwann habe ich mich ihm tanzend genähert und wir haben 2-3 Worte getauscht. Er war schon den ganzen Abend von einer Gruppe Frauen umgeben, die ihn ganz offensichtlich angehimmelt habe. Als wir uns auf einen Meter Entfernung annäherten, begann mich seine multiple Begleitung tanzend wegzuschubsen. Nun ja, was soll man da machen? Ich habe leider im Aggro-B…..-Kurs gefehlt und verfüge über solche Skills nur wenig.
Der Schönling
Wie der Name schon sagt: Er ist einfach da und schön. Von außen zumindest. Meistens beachtet er dich gar nicht, da er damit beschäftigt ist, für sein „Influenza“-Insta-Profil mit 10.000 Followern zu posen. Oder seine Frauen mit anderen Frauen online eifersüchtig zu machen. Ich muss ehrlich gestehen, dass es sich bei diesem Exemplar ohnehin meistens um Männer außerhalb meiner unteren Alters-Schmerzgrenze handelt. Ich fühle mich nach wie vor zu jung für ein Kind.
Beispiele: Wie Sand am Meer.
Der Verzweifelte
Ich muss ehrlich gestehen, mir sind alle bisher erwähnten Typen lieber, als der Verzweifelte. Denn er versucht es bei dir und jedem. Du siehst ihn dann im Lokal herumlaufen und seine Sprüche aus dem Flirt-Onlinecoaching an die Frau zu bringen. Nun ja, Flirt-Coaches müssen ja auch irgendwie ihr Geld verdienen.
Beispiel: Langsam habe ich das Gefühl, dass ich es echt schon mit jedem dieser Typen zu tun hatte. Und dass ich sehr viel erlebe. Nicht umsonst werde ich von vielen Leute immer nach „neuen Stories“ gefragt. Das Gute: Ich muss nichts erfinden, weil mir immer wieder solche Sachen passieren und weil ich zum Glück das Meiste mit Humor nehmen kann.
Bitte Achtung, kein Scherz. Mich hat vor ein paar Monaten ein Typ angesprochen. Add: Er stand mit Kopfhörern um den Hals in einem Club. Und sagte ganze Zeit komische Sprüche. Ich dachte zuerst, er verarscht mich, doch er meinte es ernst. Ihr müsst mir hier einfach glauben. Abgesehen davon, dass er mich fragte, ob ich Horrorfilme möge und er jetzt mit mir zu im gehen möchte, um einen zu schauen, fragte er mich auch anderes. Zum Beispiel, ob ich mit ihm auf seine Aftershow-Party gehen möchte. Ich fragte welche Show und welche Party und wer sonst noch dabei wäre. Er meinte er und ich. Dann sagte er: „Wenn du eine Zwiebel wärst, was würde ich dann machen?“ „Ich würde dich nicht angreifen, weil du so scharf wärst.“ Brudis, ich schwöre, das war echt so krass, Alter. (Anm.: Jugendslang)
Die Ausnahme
Habe ich – soweit ich mich erinnern kann – dort noch nie getroffen. Und ich bin schon so alt, dass ich langsam ein paar Falten in meinem Gesicht entdecke und manche Menschen mir ihren Sitz in der U-Bahn anbieten.
Sag mir doch in den Kommentaren, ob ich einen Typ von Typ vergessen habe. Was ist deine Erfahrung. Und an die Männer: Was wäre das weibliche Pendant zu diesen Männern? Wie sich mein „idealer Mann“ über die Jahre verändert hat, findest du hier.
Beobachtete Grüße,
Eure Nicole
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aber hallo ,meine lieblingspsychologin mal wieder “ freu ,hüpf“ ok , das mit dem hüpfen war jetzt illusion *autsch* ,trotzdem freu ! eines kann ich dir sagen : es war früher nicht besser {übrigens gingen wir auch in die disco ,nur münschen hatte clubs ] und die auswahl war nie anders – allerdings ,ein kommentar meiner längst verschiedenen mama : du wirst dich schon nach draußen begeben müssen , zuhause im tischkasten findest du keinen partner . sie hatte ja recht , daneben gegangen ist es trotzdem zweimal – ich hatte die wahl zwischen *mama ist die beste* und “ allohol macht birne hohl“ ….. der rest ist * hatten wir schon , wollen wir nicht* ich bin single eben weil ich die restliche palette zur genüge kenne …..spaß kann man auch alleine haben ,vorausgesetzt man hat einen tollen freundeskreis . auf dass dieses jahr endlich das deine wird … 🙂
Liebe Maria,
Freue mich, von dir zu lesen 🙂
😀 😀 😀 Oh, das freut und schockiert mich zugleich, dass sich das Angebot nicht verändert hat.
Ich denke, dass unsere Gesellschaft generell sehr oberflächlich und schnelllebig ist. Und man – wie
du schön sagst – auch alleine glücklich sein kann… Man „braucht“ keinen Partner um zu über(leben).
Ich bin viel unterwegs, aber ich habe für mich schon gewisse Locations als potenzielle Partnerbörse
ausgeschlossen!
Danke dir, das wünsche ich mir auch. Und dir ebenfalls ein tolles 2019 <3
Lustiger Artikel, sehr schön geschrieben. Hab schon fast vergessen, wie das so war damals als ich noch in Discos ging. Aber ich hatte jedenfalls Glück und habe die Ausnahme getroffen und 28 Jahre später geheiratet.
Vielen Dank für die Blumen 🙂 Cool – das lässt mich wieder hoffen 😉