Kolumne: Warum Neid unnötig ist.
Wie oft in eurem Leben habt ihr schon folgende Phrasen gehört: „Boah, da bin ich jetzt aber neidisch.“ „Ich platze vor Neid.“ Diesen Satz gibt es in verschiedensten Formen und Ausprägungen, die Bedeutung bleibt jedoch stets dieselbe: Leute sind neidisch auf dich, oder was du tust, oder planst zu tun. Dann gibt es noch die schlimmste Form dieser Spezies: Menschen, die einfach neidisch auf alles und jeden sind. Zur Krönung glauben diese auch oft und gerne, dass du alles nur deshalb machst, um es ihnen zu zeigen.
Sie begreifen nicht, dass der Großteil der Leute einfach ist wie er ist und tut was er tut. Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, warum. Funfact zum Thema: Es gibt universelle Grundemotionen, die es überall auf der Welt gibt, kulturübergreifend. Dazu zählen: Angst, Überraschung, Ärger, Trauer, Ekel, Verachtung und Freude. Es steht nichts von Neid.
Was kann man tun anstatt Neid zu fühlen?
Anstatt neidisch zu sein, habe ich mir über die Jahre meine Gedanken zu Neid gemacht und bin auf diverse Theorien gekommen. Woher kommt er, warum gibt es ihn überhaupt und welcher Typ Mensch tendiert am ehesten zu solchen Gefühlen? Man sieht also, die Abwendung vom Neid, hin zu Produktivität, kann viel Positives bewirken. Oft ist sogar mehr als ein Blogbeitrag drin.
Ich habe es selten verstanden, warum jemand so gefühlt hat, denn ich kenne es nicht wirklich. Grundsätzlich bin ich nur neidisch, wenn jemand z.B. essen kann, was er will, ohne zuzunehmen. Oder wenn jemand Dinge von Natur aus bekommt, die einfach nicht fair sind. Oder wenn unfaire Menschen, faire Lebenssituationen anziehen, ohne sich dafür anstrengen zu müssen. Doch auch hier kann man mit einem Blick aus der Distanz feststellen, dass alles im Leben im Endeffekt ausgleichend ist. Oft haben die Personen, bei denen wir denken, sie hätten es immer leicht im Leben (gehabt) mit Dingen zu kämpfen, von denen wir gar nichts wissen.
Selbst wenn dem nicht so ist. Es hat schon seinen Grund, warum andere manchmal haben, was wir nicht haben. Wenn wir uns z.B. den Erfolg von anderen anschauen, sehen wir nur, was die Person für Vorteile dadurch hat, welchen Ruhm sie genießt, wie viel Geld und Anerkennung hat, usw. Doch wenige überlegen, was es eigentlich braucht, um so weit nach oben zu kommen und was man alles dafür tun muss, damit 1. der Erfolg kommt und 2. auch bleibt. Wenn jemand in einer Talentshow entdeckt wird, dann machte die Person an diesem Tag auf dieser Bühne auch nicht zum 1. Mal ihre Aufführung. Sie sang davor wahrscheinlich schon jahrelang und wurde abgewiesen und hat aber nie aufgegeben. Dann wird sie entdeckt und du siehst es und wirst neidisch. Warum? Weil du denkst, dass diese Person alles im Leben geschenkt bekommt. Und du für alles hart arbeiten musst.
Der Fokus der eigenen Gedanken
Die abgespacete Version von Neid war lange Zeit in den sozialen Medien ersichtlich und spürbar. In der Zeit der Flüchtlingsströme, kamen Gerüchte und Sorgen auf, dass Flüchtlinge gratis iPhones und gratis sowieso alles bekommen würden. Der Fokus lag nicht darauf, dass diese Menschen alles zurückgelassen hatten und dass sie nur die notwendigsten Dinge bekommen würden. Und ob man vielleicht überhaupt ein iPhone haben wollen würde? Und ob man nicht eher dankbar sein sollte, dass man sich selbst eines kaufen kann und alles andere auch.
Die Sorge, zu wenig zu bekommen und die Faulheit, für sich selbst und seine Ziele hart zu arbeiten, ist für den Großteil der Leute allgegenwärtig. Es ist natürlich viel leichter, zuhause am Sofa zu sitzen und auf andere neidisch zu sein, die mehr haben. Oder die etwas erreicht haben, wovon ich schon immer geträumt habe. Denn wenn du dasselbe erreichen wollen würdest, müsstest du den Neid beiseite schieben und aktiv werden. Das ist vielen mehr als zu anstrengend und deshalb leben sie lieber im Gefühl des Neids. Der braucht keine Ziele, keine Konsequenz, kein Durchsetzungsvermögen, keine Willenskraft, kein gar nichts.
Geplatzte Träume und Neid
Blöd wird es nur, wenn einem sein Traum immer wieder einholt und man von Außen auch regelmäßig damit konfrontiert wird. Man es selbst aber nicht schafft, daran zu arbeiten. Dann dreht man sich in der Spirale der negativen Gefühle und Gedanken. Was die meisten Leute auch nicht bedenken: „Energy flows, where attention goes.“ Wenn ich also die gesamte Zeit auf negative Gefühle und Gedanken verschwende, komme ich auf meiner Route der Ziele auch keinen Schritt weiter. Es ist total destruktiv und lässt einen selbst auch nicht gut fühlen.
Wie bereits eingangs erwähnt, zählt Neid nicht zu den Basisemotionen. Er ist vor allem Phänomen einer Gesellschaft, die im Überfluss lebt. Die immer mehr will und immer mehr bekommt und erreicht, aber gleichzeitig auch Angst vor Verlust hat, oder dass einem etwas weggenommen wird, aus all dem Überfluss.
Neid ist zwar menschlich, aber in den meisten Fällen wirklich zu hinterfragen. Aus Neid, der in eine positive Richtung gelenkt wird, kann man viel machen. Das nächste Mal, wenn du dich dabei erwischt, jemandem etwas nicht zu gönnen, hinterfrage dich warum. Wenn du dein „warum“ weißt, dann arbeite an dir. Vielleicht schaffst du ja mehr, als einfach nur neidisch zu sein. Vielleicht schaffst du ja sogar mehr als die Person, die du um etwas beneidest.
Stolze Grüße,
Eure Nicole
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